Studie – Pflege ist ein Vollzeitjob!

Die häusliche Pflege ist ein Vollzeitjob! Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter pflegenden Angehörigen, die zu dem Ergebnis kommt, das zwei Drittel aller Pflegenden jeden Tag im Einsatz sind. Immerhin werden bundesweit sieben von zehn Pflegebedürftigen zu Hause von Verwandten betreut.

In Deutschland sind mehr als 2,6 Millionen Menschen pflegebedürftig. Was dies für die Angehörigen bedeutet, zeigt die aktuelle Umfrage „Meinungspuls 2014“, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag einer großen Krankenkasse durchgeführt hat. Das Ergebnis: Viele Angehörige müssen Einbußen im Beruf verkraften, wenn in der Familie ein Pflegefall auftritt.

Frauen als pflegende Angehörige besonders betroffen

Besonders betroffen sind Frauen, da sie sich mehrheitlich um Pflegebedürftige kümmern. Jede dritte erwerbstätige Frau habe der Studie zufolge für eine Pflegetätigkeit ihre Arbeitszeit reduzieren müssen. Bei den Männern hingegen habe das nur jeder Vierte getan.

Besonders bei Akutfällen ist dabei die Unterstützung des Arbeitgebers wichtig, weil die Arbeitszeit oft und schnell gedrosselt werden muss. Wenn pflegende Angehörige dann keine Erleichterung erfahren, ist die Ratlosigkeit oft groß. Viele fühlen sich mit der Situation überfordert, sind gestresst und körperlich erschöpft.

Ab 2015 soll es jedoch möglich sein, eine zehntägige Auszeit im Beruf zu nehmen, wenn ein Pflegefall in der Familie auftritt. Dank der Pflegereform der Bundesregierung wird dann als Lohnersatzleistung ein Pflegeunterstützungsgeld gezahlt. Allerdings zeigt die aktuelle Studie: Pflege ist für lange Zeit ein Vollzeitjob. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) der pflegenden Angehörigen sind demnach täglich im Einsatz.

Private Pflegeversicherung zur Unterstützung pflegender Angehöriger

Damit man auf die finanziellen Folgekosten einer Pflegebedürftigkeit vorbereitet ist, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung. Zum Beispiel zahlt eine Pflegetagegeldversicherung für jeden Tag, an dem der Versicherte pflegebedürftig ist, eine laut Vertrag vereinbarte Summe aus. Das Geld kann dann an Angehörige weitergegeben werden, falls sie privat Pflegeleistungen übernehmen. Auch eine Pflegerentenversicherung kann zur Unterstützung der Familie eingesetzt werden – sie deckt die zusätzlichen Pflegekosten in Form einer Rente ab.