Gesundheit – Meine Kasse kann mehr!
Krankenkassen sind alle gleich? Nein, das stimmt so nicht. Es lohnt sich, auf die Extras zu achten: Sei es bei der Krebsvorsorge, bei homöopathischen Medikamenten oder der Beitragsrückerstattung.
Der Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen ist stark eingeschränkt. Rund 90 Prozent aller Leistungen sind gesetzlich vorgeschrieben und damit nahezu identisch, womit sichergestellt werden soll, dass jeder Patient Anspruch auf eine Grundversorgung hat. Und doch lohnt es sich genauer hinzuschauen, welche Extras eine Kasse ihren Versicherten bietet. Gerade bei den Zusatzleistungen gilt: Krankenkasse ist nicht gleich Krankenkasse!
Leistungsunterschiede bei Vorsorgeuntersuchungen und in der Schwangerschaft
Große Unterschiede gibt es bei den Vorsorgeuntersuchungen, berichtet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Während etwa die meisten Kassen die Vorsorge gegen Hautkrebs erst ab dem 35. Lebensjahr finanzieren, bieten andere Versicherungen diese Untersuchung schon ab 19 oder 20 Jahren an. Sonnenanbeter und andere Risikogruppen können von diesem Bonus profitieren.
Auch für Schwangere haben die Kassen ein sehr unterschiedliches Leistungsspektrum. Manche Anbieter bezahlen eine Haushaltshilfe, wenn aufgrund von Schwangerschaftsbeschwerden der Haushalt nicht weitergeführt werden kann. Lassen junge Familien lieber von einer Hebamme entbinden statt ein Krankenhaus aufzusuchen, finanzieren manche Kassen eine Rufbereitschaft für den Hebammendienst.
Homöopathische Behandlungen werden ebenfalls bereits von einigen Kassenanbietern bezuschusst oder erstattet. Davon profitieren alle Patienten, die lieber auf Naturheilverfahren setzen, statt gleich zu Pillen mit starken Wirkstoffen zu greifen. Sind auch solche Verfahren nach wie vor umstritten, haben doch die Kassen erkannt, dass sie eine wohltuende Wirkung für viele Patienten haben können.
Wer gesund bleibt, bekommt Geld zurück
Wer gesund lebt und selten einen Arzt aufsucht, der könnte von Kassentarifen mit Beitragsrückerstattung profitieren. Dann zahlt die Versicherung eine Prämie aus, wenn der Patient ein Jahr lang keine Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen hat. Vorsorgeuntersuchungen zählen in der Regel nicht dazu.
Auch Tarife mit einem Selbstbehalt werden von den Kassen angeboten. Dann muss der Patient eine vereinbarte Summe selbst zahlen, wenn er sich in Behandlung begibt – aber der Monatsbeitrag ist dafür etwas niedriger. Auch solche Wahltarife sind vor allem für Versicherte interessant, die selten krank werden. Daneben finden sich noch viele andere Tarifvarianten für gesundheitsbewusste Sparfüchse. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!
Wer seinen gesetzlichen Krankenschutz zusätzlich aufbessern will, der kann eine private Krankenzusatzversicherung abschließen. Zusatzleistungen wie Zahnersatz, Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus oder eine Bezuschussung von Sehhilfen lassen sich für einen fairen Preis absichern.