Weltnichtrauchertag – Der Griff zur Zigarette macht Versicherungen teurer

Am 31.05. wird der Weltnichtrauchertag begangen. Damit will die Weltgesundheitsorganisation auf die gesundheitlichen Gefahren durch das Rauchen aufmerksam machen. Doch auch für Versicherungsnehmer hat der regelmäßige Griff zur Zigarette Konsequenzen: bei einer privaten Krankenversicherung oder Risikolebensversicherung müssen Raucher oft höhere Beiträge zahlen.

Popstar Robbie Williams tut es, auch Bundestrainer Jogi Löw und Altbundeskanzler Helmut Schmidt sowieso: all diese Prominenten wurden schon mit Zigarette gesichtet. Und tatsächlich erfreut sich der Griff zum Glimmstängel großer Beliebtheit. Allein in Deutschland konsumieren Raucherinnen und Raucher insgesamt 225 Millionen Zigaretten pro Tag, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat (2012).

Dass damit auch gesundheitliche Gefahren verbunden sind, ist bekannt. Jedes Jahr sterben hierzulande an den direkten und indirekten Folgen des Rauchens zwischen 110.000 und 140.000 Menschen, warnt der Verband der Ersatzkassen (VDEK). Das seien mehr Menschen, als zusammengerechnet durch Verkehrsunfälle, Morde, Aids, Alkohol und illegale Drogen ihr Leben verlieren. Besonders bitter: rund 16.000 Frauen können nicht einmal in der Schwangerschaft auf das Rauchen verzichten, obwohl sie damit die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes gefährden.

Raucher müssen höhere Prämien zahlen

Die Gesundheitsrisiken tragen dazu bei, dass Raucher in bestimmten Versicherungssparten höhere Beiträge zahlen müssen. Ein Raucher stirbt im Schnitt 10 Jahre früher als ein Nichtraucher: in der Lebensversicherung ein Grund, den Preis nach oben zu schrauben. Weil der blaue Dunst auch Krankheiten begünstigt, wird es in der privaten Krankenversicherung ebenfalls teurer.

Wer eine entsprechende Versicherung abschließen will, muss bei den Gesundheitsfragen im Antrag angeben, ob er raucht oder nicht. Und hier gilt: Ehrlichkeit ist Pflicht! Macht der Antragsteller falsche Angaben, kann die Versicherung den Vertrag später wegen arglistiger Täuschung anfechten und die Leistung verweigern.

Auch Gelegenheitsraucher sollten im Antrag keineswegs angeben, dass sie Nichtraucher sind, selbst wenn sie sich nur eine Zigarette im Monat gönnen. Bei einer Risikolebensversicherung gilt je nach Vertragstext als Nichtraucher, wer 1-2 Jahre komplett auf Zigaretten verzichtet hat. Wer das Rauchen später aufgibt, kann den Vertrag entsprechend ändern lassen.

Verzicht ist möglich!

Zwei prominente Politiker haben sich übrigens erfolgreich vom Rauchen losgesagt: sowohl Angela Merkel als auch Barack Obama verzichten mittlerweile auf den blauen Dunst. Der US-Präsident soll 2010 aufgehört haben, was für ihn eine persönliche Herausforderung gewesen sei, verriet Präsidentengattin Michelle Obama der englischen Zeitung The Telegraph. Grund für den Verzicht seien seine beiden Töchter gewesen. Angela Merkel hingegen rauchte nur zu Beginn ihrer parlamentarischen Karriere, weil sie sich davon Entspannung versprach.

Der Bewusstseinswandel beim Thema Rauchen kommt auch bei den Jüngeren an: immer seltener greifen Teenager zur Zigarette. Betrug der Raucheranteil unter den Zwölf- bis 17-Jährigen im Jahr 2001 noch 28 Prozent, so waren es 2012 noch zwölf Prozent, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum. Ein Leben ohne Qualmerei ist also möglich!