Gender – Altersvorsorge für Frauen ein wichtiges Thema

Gestern wurde der Internationale Frauentag begangen. Ein willkommener Anlass, sich mit der Altersvorsorge der Frauen zu beschäftigen – sind sie doch weit häufiger als Männer von Altersarmut bedroht.

In Sachen Gesundheit haben Frauen den Männern einiges voraus – sie leben gesünder und gehen eher zu Vorsorgeuntersuchungen. Das schlägt sich auch in einer höheren Lebenserwartung wieder. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) werden Frauen derzeit im Durchschnitt 81,4 Jahre alt, Männer „nur“ 74,5 Jahre.

Die höhere Lebenserwartung von Frauen führt auch dazu, dass sie länger auf Rentenzahlungen angewiesen sind. Bei einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren erhalten Frauen statistisch etwa doppelt so lange Bezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung wie Männer. Gleichzeitig bedeutet dies, dass sie Versorgungslücken länger ausgleichen müssen.

Deshalb dürfen Frauen das Thema „private Altersvorsorge“ nicht vernachlässigen. Insbesondere Geringverdiener und Menschen mit einem gebrochenen beruflichen Werdegang werden künftig nur mit Mühe ein Alterseinkommen oberhalb des Existenzminimums erzielen, wie statistische Daten zeigen. Für Frauen, die Aufgrund von Babypausen, Teilzeitphasen und immer mehr Jobpausen zur Pflege von Angehörigen ihre Karriere unterbrechen, wird die Situation daher zunehmend prekärer. Schließlich hinterlassen Jobpausen und Teilzeitphasen deutliche Lücken bei der gesetzlichen Rente.

Viele Frauen misstrauen der Rente

Da verwundert es kaum, dass viele Frauen der gesetzlichen Rente misstrauen. 41 Prozent glauben, ihre gesamte finanzielle Vorsorge wird langfristig nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag eines großen Versicherers.

Negativ wirkt sich zusätzlich aus, dass Frauen im Job weniger verdienen als Männer. Dem Statistischen Bundesamt zufolge beträgt die Differenz stolze 22 Prozent. Noch extremer sieht es bei der Rente aus. Laut einer Erhebung im Auftrag der Bundesregierung erhalten Frauen mit durchschnittlich 645 Euro fast 60 Prozent weniger Altersgeld als Männer, die knapp 1.600 Euro beziehen. Kein Wunder also, dass Frauen überproportional auf Sozialleistungen im Alter angewiesen sind.

Rechtzeitig vorbeugen!

Doch zum Schwarzmalen besteht kein Grund – schließlich können Frauen selbst etwas tun, um rechtzeitig vorzusorgen. Wichtig ist es, dass Frauen möglichst zeitig mit der Altersvorsorge anfangen. Wer bereits zu Beginn des Berufslebens regelmäßig Beiträge einzahlt, muss für eine auskömmliche Rente weniger zurücklegen als jemand, der spät mit dem Sparen beginnt.

Zudem sollten sich Frauen informieren, welche Möglichkeiten es gibt, sich Kinder- und Pflegezeiten bei der Rente anrechnen zu lassen. Eine höhere Rente gibt es etwa für die Pflege von Angehörigen – allerdings müssen die Pflegezeiten gut dokumentiert werden. Und in der Riester-Förderung gibt es Zulagen für Kinder. Zum Glück ist es heute keine Seltenheit mehr, dass sich Mann und Frau die Kindererziehung und Pflegezeiten untereinander aufteilen. Das wird sich langfristig auch in einer gerechteren Rentenverteilung zwischen den Geschlechtern auswirken.