Statistik – Die Deutschen werden älter, als sie denken!
Was ihre eigene Lebenserwartung betrifft, haben viele Bundesbürger noch immer falsche Vorstellungen. Darauf macht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer aktuellen Pressemitteilung aufmerksam. Der Versicherungs-Dachverband hat drei beliebte Rentenirrtümer zusammengetragen.
Wenn die Deutschen ihre Altersvorsorge planen, ist hierbei auch wichtig, dass sie eine realistische Einschätzung ihrer Lebenserwartung haben. Natürlich kann keiner wissen, wie alt er wird: Auch wenn sicher jedem ein langes und erfülltes Leben zu wünschen ist. Aber wenn ein zu niedriger Bedarf angenommen wird, drohen Altersarmut und Versorgungslücken!
Lebenserwartung wird zu niedrig eingeschätzt
Der GDV hat deshalb auf seiner Webseite die -aus seiner Sicht- „drei größten Irrtümer zur Lebenserwartung“ zusammengetragen. Fehleinschätzung Nummer Eins: Die Deutschen schätzen ihr zu erwartendes Lebensalter zu niedrig ein. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes Ipsos glauben vier von fünf Deutschen nicht, dass sie ihren 90. Geburtstag feiern werden.
Speziell Frauen, die im Schnitt eine etwas höhere Lebenserwartung als Männer haben, müssen aber mit einem derart hohen Alter rechnen. Schon jetzt erreicht beinahe jede zweite Frau ein Alter von 90 Jahren. Und weil die Lebenserwartung in der Regel steigt, können bei den heute 30jährigen schon 56 Prozent auf ihren 90. Geburtstag hoffen, wie Prognosen des Statistischen Bundesamtes nahelegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer ist rund 4 Jahre niedriger – bei 85 Jahren.
Der zweite Irrtum ergibt sich aus dem ersten. So glauben die Bundesbürger, dass sie maximal 15 Jahre lang von ihrer Altersrente leben werden, und richten darauf ihre Altersvorsorge aus. Dieser Wert ist auch deshalb zu niedrig, weil die Lebenserwartung aufgrund des medizinischen Fortschritts und einer bewussteren Lebensweise steigt. Im Jahr 1960 erhielten westdeutsche Neurentner im Schnitt knapp zehn Jahre rente. 2014 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer laut Rentenversicherung bei 17,3 Jahren für Männer und sogar 20,8 Jahren für Frauen.
Der dritte Irrtum: „Mit jedem Jahr, das ich älter werde, sinkt die mir verbleibende Lebenserwartung um ein Jahr.“ Das Gegenteil ist der Fall. Mit jedem Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, ein höheres Alter zu erreichen, weil zum Beispiel Unfallrisiken in den Jugendjahren höher liegen als im Alter.
Altersvorsorge sollte auf ein langes Leben ausgerichtet sein
Auch die Versicherer kalkulieren mit einer immer höheren Lebenserwartung, wenn sie etwa mögliche Rentenzahlungen vorausberechnen. Dies nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie ja gewährleisten müssen, aus den Beiträgen des Versichertenkollektivs die Garantien und Ansprüche der Anspruchsberechtigten zu bedienen. Dies sollte auch ein Vorbild für Sparer sein, die ein möglichst langes Leben für die Kalkulation ihrer Altersvorsorge zugrunde legen sollten. Schließlich wäre es ärgerlich, wenn man den Lebensherbst mit finanziellen Engpässen kämpfen muss. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!